Der deutsche Zeitungsmarkt steckt in seiner schlimmsten Krise seit ber 50 Jahren gefhrt hat. Das Einbrechen der Stellenanzeigen um bis zu 75 Prozent in den Jahren 2000 bis 2003 ist als Kern der Krise der berregionalen Abonnements-Tageszeitungen anzusehen. Bei Regional-, Lokal- und Kaufzeitungen verschrft sich der seit langem zu beobachtende Konsolidierungsprozess. Das Internet verschrft die Krise noch weiter. Das geht aus einer gestern in Berlin vorgestellten Studie hervor, die die Friedrich-Ebert-Stiftung, vorgestellt hat. Autor ist Robin Meyer-Lucht vom Institut fr Medien- und Kommunikationsmanagement der Universitt St. Gallen/Schweiz.
Die berregionalen Tageszeitungen knnen sich bislang nicht wirklich zum Wettbewerb im neuen Medium durchringen: Bei Online-Journalismus und nun auch bei Online-Rubrikenmrkten verzichten sie darauf, aggressiv die Marktfhrerschaft anzustreben. Erhebliche Anteile der derzeitigen Krise seien zyklisch ñ inwieweit sich die Medienlandschaft strukturell verndert, sei noch nicht absehbar, so Meyer-Lucht.
Meyer-Lucht: Ein Rckgang von 29% in 2001 und von 49% in 2002 auf dem Stellenmarkt ist in der Geschichte der Bundesrepublik ohne Beispiel. Die Werbeetats der groen Branchen wurden in den letzten beiden Jahren nahezu halbiert. Das hat die Tageszeitungen strker getroffen als andere Medien.
Mit dem Dienst WorldWideWeb hat sich ein weiterer Kanal erfolgreich im Medienkanon etabliert: Nachrichten-Sites bedienen verndertes Leser-Interesse bis hin zum Kurzinfo ber das Weltgeschehen, am Arbeitsplatz nutzbar. Zwar verffentlichen auch Tageszeitungen inzwischen Online. Aber in diesem neuen Medium aggressiv Geschftsfelder zu besetzen, z. B. auf dem Stellenmarkt, ist den berregionalen Tageszeitungen bislang nicht gelungen und war wohl bisher nicht angestrebt, da es naturgem eigene Pfrnde bedroht. Auf den Online-Stellenmrkten tummeln sich vor allem Personaldienstleister und Finanzinvestoren. Groe Firmen bestreiten ihren Stellenmarkt inzwischen mit ihrer eigenen Website. Beim Kfz-Anzeigenmarkt wurden die Tageszeitungen schon grtenteils vom Internet aus dem Markt gedrngt. Inwieweit die Online-Konkurrenz das Tageszeitungsgeschft beeinflusst, ist ñ insbesondere beim wichtigen Stellenmarktgeschft ñ noch nicht absehbar. Eine Verschrfung der Wettbewerbssituation bedeute das Internet auf jeden Fall.
Meyer-Lucht geht davon aus, dass, falls das Medium Tageszeitung nachhaltig geschwcht in seiner Ertragssituation aus dieser Krise hervorgehen, weitere Fusionsbestrebungen im Regionalzeitungsbereich zunehmen werden. Quelle: de.internet.com
Article provided by Marcus Reif
Tageszeitungen haben Herausforderung Internet nicht angenommen
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