Die Erffnung einer neuen Job-Brse wre normalerweise keine Meldung wert. Trotz Online-Flaute gibt es schlielich auch heute noch mehr als genug dieser Angebote. Nachrichtenwert hat allerdings, wenn diese Job-Brse von den zuknftigen Arbeitgebern selbst aufgebaut wird.
Insgesamt 27 deutsche Grounternehmen haben heute den Start von JobStairs.de gemeldet. Audi, BASF, Bertelsmann, Deutsche Telekom und andere Riesen gehren zu den Grndern. Weitere Unternehmen sollen hinzukommen.
rger und Enttuschung ber die sonstigen Online-Stellenbrsen werden verschiedentlich als Begrndung fr den Start des neuen Angebotes genannt. Die konventionellen Job-Datenbanken seien ineffizient, verspielt und nicht zuletzt zu teuer.
Was hier salopp als die lngst berfllige Axt im eigenen Hause angepriesen wird, ist im Grunde eine Revolution. Eine Revolution des Stellenmarktes, denn die Vermittlung von Arbeitspltzen und -krften ist eine eigene Industrie.
Nicht zuletzt die Printmedien werden sich ber diese Innovation gar nicht freuen. Schlielich wird ein Groteil der Samstagsausgaben deutscher Tageszeitungen nicht aus Interesse an Kunst und Politik gekauft. Dieser Mantelteil dient nur als Transporthlle fr die Stellenangebote. Die Online-Brsen haben diesen Kuchen schon angenagt, wie das regelmige Jammern der Verlegerverbnde zeigt. Eine zentrale Stellenbrse der deutschen Wirtschaft knnte den Todessto bedeuten.
Doch vielleicht kommt es auch anders. Erst muss sich zeigen, dass diese Brse von Stellensuchenden auch frequentiert wird. Und da knnten bei dieser besonderen Form der Stellenbrse schon Probleme entstehen, wenn das Angebot ber eine reine Meldestelle fr Vakanzen hinaus geht.
Solange JobStairs nur als Informations-Plattform dient und nicht zur Kontaktaufnahme beziehungsweise zur automatisierten Stellensuche genutzt wird, drfte es keine Probleme geben.
Wird von den Bewerbern aber beispielsweise verlangt, dass die Bewerbung auch ber diesen Kanal erfolgen muss, dann knnte sich bei dem ein oder anderen Bewerber schon ein mulmiges Gefhl einstellen. Was, wenn ich nicht genommen werde? Welche Daten bleiben gespeichert? Und wer darf sie einsehen?
Sicherlich haben die Betreiber des Angebotes ihr Bestes getan, um Misstrauen dieser Art zu begegnen. Doch in den Datenschutzbestimmungen ist auch jetzt schon zu lesen, dass die Daten angemeldeter Nutzer auch ins Ausland transferiert werden knnen. Dort gelten andere Regeln als im datenschutzbesessenen alten Europa.
Gerchteweise sind namentlich aus den USA unglaubliche Vorgnge bekannt. So sollen Vertreter fhrender Brsen bei Grounternehmen schon einmal Einblicke in die History eines Bewerbers als Special anbieten. Gemeint ist der Zugang zur dokumentierten Vorgeschichte der Bewerbungen. Wo hat sich der Kandidat bisher beworben und wer hat ihn abgelehnt?
In Deutschland wre das ein glatter Versto gegen die Datenschutzbestimmungen. Doch wer die Personaler und HR-People kennt, der wei auch, dass hier oft am Limit gearbeitet wird. Zeugnissprache und Informationsanrufe bei ehemaligen Arbeitgebern sind beredte Beispiele dafr.
Fr JobStairs bedeutet das eine mglicherweise nicht geringe Hemmschwelle seitens der Bewerber. Wer will schon durch eine Bewerbung riskieren, bei 26 anderen Grounternehmen vielleicht keine Chance mehr zu haben?
Info von intern.de. Mehr Infos ber den Direktlink hin zu www.jobstairs.de/
Article provided by Marcus Reif | (27.03.03 ñ 11:00 Uhr) http://jobs.reif.org
Neue Jobbrse - Jobstairs.de - Jobbrse der Wirtschaft
.